Hupfla - Bewahren eines Denkmals

Leistung: Hupfla - Bewahren eines Denkmals

Bauherr: Öffentlich

Standort: Universitätsklinikum Erlangen

Fertigstellung: 07/2023


Die denkmalgeschützte Heil- und Pflegeanstalt (Hupfla) musste in Teilbereichen abgerissen werden, um Platz für die geplante Neubebauung des Geländes zu schaffen. Sie befindet sich auf dem Gelände des Universitätsklinikums Erlangen und wurde zwischen 1834 und 1879 erbaut. Im Vorfeld gab es jahrelang Diskussionen darüber, was mit dem Gebäude geschehen soll. Einerseits ist es ein Ort der Verbrechen während der Zeit des Nationalsozialismus, dem mit dem nötigen Respekt begegnet werden muss. Andererseits wird der Platz für den Neubau moderner Forschungsgebäude benötigt. Man einigte sich auf den Erhalt des Mittelrisalits. Dort soll ein "Erinnerungs- und Zukunftsort" geschaffen werden, der die Geschichte des historischen Orts in geeigneter Weise sichtbar und erlebbar macht. In dem Grundriss sind die 3 Abbruchphasen des östlichen Gebäudeteils dargestellt. Von der Gesamtanlage waren seit den ersten Abbrüchen in den 1970er Jahren nur noch das südliche Eingangsgebäude und der nördliche Pavillon erhalten, zwei- bzw. dreigeschossige Sandsteinquaderbauten mit Walm- und Satteldächern, Mittel- und Seitenrisaliten.







Bevor mit dem eigentlichen Abbruch begonnen werden konnte, waren vorbereitende Maßnahmen erforderlich. Nicht schadstoffbelastete Gegenstände mussten gesichert werden: Möbel, Türen, Zargen, historische Stahlstützen- und unterzüge wurden sorgfältig ausgebaut und eingelagert. Danach konnte mit der Schadstoffsanierung begonnen werden.


Geschossweise wurde die neue Giebelwand bis zur Unterkante der bestehenden Decken hochgezogen, bevor diese durchtrennt und weiter nach oben gemauert werden konnte.


Erst nach diesen Schritten konnte der oberirdische Abbruch in 3 Abschnitten erfolgen, beginnend im mittleren Gebäudeteil, dann in Richtung westlicher Bestand. Als letzte Maßnahme wurden die Zimmerer- und Flaschnerarbeiten am Ortgang durchgeführt.

In die Giebelwand wurde ein Ringbalken eingezogen, um die notwendige Stabilität zu gewährleisten. Die bestehenden Decken wurden in der neuen Wand rückverankert, die Pfetten des verbleibenden Dachteils wurden gekürzt und erhielten neue Auflager.