Cham - Errichtung einer PV-Anlage

Leistung: Errichtung einer PV-Anlage

Bauherr: Öffentlich

Standort: Agentur für Arbeit, Cham

Fertigstellung: 10/2024

Anlass der Maßnahme ist das durch die bayerische Staatsregierung veranlasste Energiekonzept „Energie innovativ“, bei dem der Anteil an erneuerbaren Energien am Strombedarf gesteigert werden soll. Neben der Windkraft stellt die Nutzung der Sonnenenergie aufgrund des hohen Potentials eine Hauptenergiequelle dar. Der Bestand an staatlichen Gebäuden soll dafür im Rahmen der rechtlichen und technischen Möglichkeiten einerseits sowie der wirtschaftlichen Vertretbarkeit andererseits für Investoren nutzbar gemacht werden.

Das Gebäude in Cham besteht aus zwei rechtwinklig zueinander angeordneten Flügeln: Das Hauptgebäude, das parallel zur Arbeitsamtstraße verläuft, ist ca. 14,50 m breit und 43,65 m lang. Das Dach dieses Bauteils ist mit Ziegeln gedeckt. An der Giebelseite wurde vor einigen Jahren eine außenliegende Treppe als 2. Rettungsweg nachgerüstet. Rechtwinklig dazu angeordnet befindet sich das Nebengebäude, parallel zur Dr. Muggenthaler-Straße. Hier befindet sich der Haupteingang. Der Trakt ist ca. 8 m breit und 27,60 m lang. Das Satteldach dieses Gebäudeteils hat eine Stehfalzdeckung.

Es wurden im Vorfeld mehrere Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen angestellt. Man entschied sich für eine Anlagenkapazität von ca. 114 kWp. Die Gesamtdachfläche beträgt ca. 870 m². Es wurden 283 Module auf 4 Dachhälften verbaut, die Fläche der PV-Anlage beläuft sich auf ca. 552 m². Ein einzelnes Modul hat eine Nennleistung von ca. 420 W, der spezifische Jahresertrag beträgt ca. 1.028,26 kWh/kWp.

Der zwischen September und April eigenerzeugte PV-Strom reicht in diesem Zeitraum nicht, um den Bedarf zu decken. Zwischen Mai und August entsteht ein Überschuss. Diesen für den Winter zu speichern ist unwirtschaftlich; daher wird der Überschuß ins Netz eingespeist und über das sog. Marktprämienmodell direkt vermarktet.


Um statische Reserven zu generieren, wurden in dem Dachstuhl des Hauptgebäudes neue Mittelpfetten eingezogen. So können die zusätzlichen Lasten aus der PV-Anlage über Stützen und Fußpfetten in die vorhandenen STB-Decken eingeleitet werden.


Aufgrund der beengten Platzverhältnisse musste die GAK im Dachraum untergebracht werden. Für den Wechselrichter wurde ein neuer Raum generiert. Die neue Niederspannungshauptverteilung konnte bei den Garagen untergebracht werden.

Wegen der vergleichsweise hohen Anfangsinvestitionen, aufgrund der statisch erforderlichen Ertüchtigung des Dachstuhls, der Einrichtung eines neuen Raums für den Wechselrichter sowie des Einbaus einer neuen Niederspannungshauptverteilung (NSHV) wird sich die Anlage erst nach 13 Jahren amortisieren. Eine Mehrfachnutzung des Gerüsts für anderen Gewerke war bei dieser Maßnahme nicht gegeben.