Leistung: Das KOHO
Bauherr: Gewerbe
Standort: Altdorf b. Nürnberg
Fertigstellung: 09/2025
Lageplan




Das kleine Haus liegt im historischen Zentrum von Altdorf bei Nürnberg. Es steht unter Ensembleschutz und ist Teil der Bodendenkmäler der Altdorfer Altstadt. Der Vater des Bauherrn erwarb das Anwesen 1953 nach dem Krieg. Ursprünglich als Scheune genutzt, wurde das Erdgeschoss zu einer Bäckerei mit Verkaufsraum und Backstube umgebaut; im ersten Obergeschoss befanden sich die Wohnräume der Familie, im Dachgeschoss lebten zeitweise die Bäckergesellen und die Großmutter. Nach Aufgabe der Bäckerei wurde das Erdgeschoss für unterschiedliche gewerbliche und kulturelle Zwischennutzungen vermietet. Seit 2024 befindet sich auch das angrenzende Gebäude im Eigentum der Familie. Die Auseinandersetzung mit dem Ort und seiner Geschichte führte zur Entscheidung, das Haus zu bewahren und behutsam zu sanieren. Ziel ist seine Weiterentwicklung zu einem offenen Ort für Kunst und Kultur, Arbeiten und Wohnen.
Früher führte der Zugang in die Verkaufsräume der Bäckerei. Heute erinnert nur noch das Schaufenster an die ursprüngliche Nutzung und erlaubt einen ersten Blick in das neue Innenleben.
Die ehemalige Backstube bietet heute Raum für vielfältige Nutzungen und flexible Veranstaltungsformate.
Konzerte
Kochen
Feiern
Ausstellungen
Die Fenstertüren verbinden Innen und Außen und bringen viel Tageslicht in den hinteren Bereich des neu errichteten Anbaus.
Der neu gestaltete Hinterhof erweitert das Raumangebot und steht beiden Nutzungseinheiten gemeinschaftlich zur Verfügung – in Anknüpfung an frühere Nutzungen. Der respektvolle Umgang mit der Geschichte des Anwesens ist überall spürbar.
Der rückwärtige Bereich war fast vollständig überbaut.
Die kleine Scheune im Hinterhof dient künftig als Technik- und Lagerfläche.
Die Erschließung der beiden Obergeschosse erfolgt über das Treppenhaus, das in seiner ursprünglichen Form bewahrt und behutsam restauriert wurde.
Die ehemalige Familienwohnung im ersten Obergeschoss dient heute als flexible Team-Etage.
Sie kann für Workshops, Seminare, Schulungen oder Co-Working angemietet werden.
Bei Bedarf kann der Bereich flexibel in die Nutzung des Erdgeschosses eingebunden werden.
Eine kleine Küche sowie die Dachterrasse schaffen eine angenehme Arbeitsatmosphäre.
Im zweiten Obergeschoss, das als Wohnen auf Zeit zur Verfügung steht, wird der Raumeindruck durch die große Gaube geprägt; sie durchflutet den Raum mit Licht und verleiht ihm Großzügigkeit. Die Gauben wurden in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde entwickelt und fügen sich stimmig in das Ensemble von Altdorf ein.
Durch die vollständige Entkernung ist von den ursprünglichen kleinteiligen Räumen nichts mehr vorhanden.
Durchgängige Bodenbeläge, helle Farben und bodentiefe Fenster lassen die Räume weit und offen wirken.
Alt und Neu stehen in einem spannenden Dialog. Durch raumhohe Teilbereiche entstehen großzügige Raumhöhen bei gleichzeitiger Beibehaltung des historischen Gebälks; die Grundstatik wurde erhalten und ertüchtigt.
Die energetische Erneuerung folgt einem konsequent nachhaltigen Ansatz. Eine mit der Denkmalschutzbehörde abgestimmte Photovoltaikanlage in Kombination mit einer Luft-Wärmepumpe bildet ein zeitgemäßes Energiekonzept. Das System wird durch eine durchgängige Dämmung von Fassade und Dach aus Holzfaserplatten sowie eine Einblasdämmung der Sparrenzwischenräume aus demselben Material ergänzt.