Baufeuchte im Neubau

Baufeuchte im Neubau

Foto: JH Schwarz, 27.03.2016

Jedes Gebäude, das errichtet wird, besteht aus Baustoffen, denen im Herstellungsprozess Wasser zugeführt wird. Beton wird unter Wasserzufuhr verarbeitet und bildet meist die tragenden Decken, Pfeiler und Wände eines Gebäudes. Auch die üblicherweise verwendeten Zementestrichkonstruktionen enthalten während des Einbaus einen erheblichen Anteil an Wasser. Verputzer und Trockenbauer, sowie Maler und Lackierer tragen ebenfalls zur Restfeuchtebildung eines Neubaus bei.

Trifft diese Restfeuchte auf einen sehr eng getakteten Ausführungsterminplan eines Gebäudes, wird sie zu einer großen Herausforderung für den Bauherrn während der Bauphase. Doch auch die späteren Gebäudenutzer stehen in der Pflicht, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um eine effektive Restfeuchtereduzierung zu bewirken.

Maßnahmen des Bauherrn während der Bauphase:

  • Intensive Bautrocknung bereits kurz nach Fertigstellung des Rohbaus
  • Heizen u. Lüften von Winterbaustellen
  • Schutz vor Durchfeuchtung des Rohbaus durch Folienlagen u. -abdeckungen

Maßnahmen des Gebäudenutzers nach Einzug:

  • Richtig Lüften (kurzzeitig effektiv querlüften, v.a. im Winter mit kalter, trockener Außenluft)
  • Innentemperatur erhöhen (um ca. 2-3 °C)
  • Mobile Raumentfeuchter aufstellen (sofern die relative Luftfeuchte im Mittel 60% übersteigt)

In der Regel entweicht die Neubau-Feuchte eines Gebäudes innerhalb von 1,5 bis 2 Jahren nahezu vollständig aus dem Gebäude. Dieser Trocknungsvorgang kann durch intelligentes und richtiges Bauherrn- und Nutzerverhalten verkürzt werden.