Foto L Fritsch, 17.03.2023
Wir sind unglaublich stolz auf unseren Azubi Adam, der in den letzten 6 Monaten unsere Küchenecke komplett neu gestaltet hat. Der Weg dorthin war sehr herausfordernd. Adam hat ihn mit Bravur gemeistert und erneut unter Beweis gestellt, dass er nicht nur bereit für die Abschlussprüfung ist, sondern vom Schüler zum Bauzeichner geworden ist.
Die Idee
Über mehrere Jahre hinweg entwickelte sich der Küchen-Eck-Bereich zu einer unordentlichen Abstell-Ecke. Mülleimer für gelbe Säcke, Bio-Abfall, Papier und Hausmüll reihten sich aneinander. Jeder Eimer in einer anderen Form. Einmal mit Deckel, dann wieder ohne Deckel. Flaschenkästen, Pfandflaschen, Papiertüten und Kartonagen reihten sich Tag für Tag dazu. Der Alltag und die Anforderungen des Alltags an die Funktion einer Küche machten es uns nicht möglich, hier besser Ordnung zu halten. Wir erläuterten Adam die Schwierigkeiten. Es entstanden direkt erste Ideen.
Der Bestand
Schnell war jedoch klar. Alle Ideen können noch so schön sein. Wenn wir uns den Bestand nicht ganz genau ansehen, bleibt jede Idee vage und unrealistisch. Also nahm sich Adam intensiv Zeit, um mit Meterstab und Disto Grundriss, Ansichten und Schnitt der Küchenecke aufzunehmen. Anschließend wurde ein Bestandsplan erstellt, ausgearbeitet, überarbeitet und fertiggestellt. Alles in Abstimmung mit seinem Ausbilder.
Der Entwurf und die Ausführungsplanung
Unter allen Ideen setzte sich letztendlich das Einfache und Schlichte, getreu dem Motto „weniger ist mehr“, durch: Ein Kubus aus Eiche massiv geölt, nach vorne hin offen und durch einen leichten, hellen Kettenbehang offen verschlossen. Bohrlöcher in der oberen Ablage leiten die Heizwärme des verkleideten Heizkörpers nach oben. An der Seite ziert das eingefräste Bürologo das Möbelstück. Das Gesamte Objekt plante Adam nun im Detail in Zusammenarbeit mit dem Tischler, damit es komplett konstruktiv baubar wird. Es wurden Lösungen für den vorhandenen schiefen Boden erarbeitet, Aussparungen entwickelt, um den dahinterliegenden Heizkörper noch bedienen zu können und in Abstimmung mit dem Kettenhersteller die Schnittstelle zweier Produkte in einem geklärt.
Die Fertigung in der Werkstatt
Nachdem die Zeichnungen mehrfach überarbeitet waren, kam der große Tag der Fertigung. Adam fuhr für diesen Tag in die Tischlerwerkstatt und beobachtete die CNC-Fertigung der einzelnen Teile. Beim Zusammenbau half er mit und erfuhr somit, wie wichtig die praktische Fertigung für eine korrekte und stimmige Planung ist.
Die Montage vor Ort
Auch bei der Montage vor Ort half Adam mit. Das Möbel wurde im Anschluss an Wände und Fensterbank vor Ort eingeschnitten und angepasst. Alles funktionierte absolut reibungslos, wie geplant.
Die Bestellung der Ketten
Nachdem das Möbelstück vor Ort stand und Toleranzen des Bodens ausgemessen werden konnten, wurden maßgenau die Ketten bestellt, die nun noch als abschließender Vorhang vorne eingehängt werden sollten. Leider kam es hier zu Lieferschwierigkeiten, sodass es etwa zwei Monate dauerte, bis die Ketten montiert und das Möbel komplett fertiggestellt werden konnte. Das lange Warten hat sich jedoch gelohnt. Idee, Konstruktion, Material, Optik und Funktion passen perfekt zusammen. Adam hat tolle Leistung gezeigt und wird nun das Erlernte tagtäglich an weiteren und teilweise größeren Projekten anwenden.
